In einer gemütlichen Cafeteria, irgendwo in Kreuzberg, plauderte ich bei einer guten Tasse Filterkaffee mit Max Müller über seine Begeisterung fürs Kochen, gesundes und kostengünstiges Essen und viele Projekte. Eine neue Geschäftsidee wäre zum Beispiel „Schöner Wohnen im Backstage-Raum“ oder Insta-Food-Posts einfach selber malen. Bei Max ist gerade viel los, umso schöner, dass er Zeit für das Schleckermäulchen hatte. Neue Lieder sind in Arbeit und auf Konzertreise geht es schon vorher. Am 22. Februar in Köln und am 1. März in Hamburg. Selber geht er nicht so gerne auf Konzerte, nur wenn sein Sohn Felix eine Empfehlung hat, wie zum Beispiel zuletzt gesehen, den Belgier Stromae. Den fand Max richtig gut. Eine nette Dame am Nebentisch mag uns wohl auch ganz gerne. Sie belauschte unser Gespräch interessiert und fragte nicht nach einem Autogramm, sondern hatte Interesse an einem Interview. Immerhin hat sie schon mal vor Publikum gesungen und bei „Berlin Tag und Nacht“ eine Rolle gespielt. Interessant, aber jetzt kommt erst mal Max zu Wort.
Bist du ein Frühstückstyp?
Max: Nein.
Eher Kaffee und Zigarette?
Max: Ja.
Ich hoffe, du hast die Feiertage gut überstanden. Gab es früher bei euch ein typisches Weihnachtsgericht?
Max: Der Klassiker. Kartoffelsalat und Würstchen. Und dann natürlich auch Gans. Das gibt es heute auch noch.
Wer konnte das besser zubereiten, Mutti oder Vati?
Max: Mutti natürlich, wobei mein Vater hat dann immer den Kartoffelsalat gemacht. Das konnte er auch und da durfte kein anderer ran.
Kochst du viel zu Hause?
Max: Ich habe das Kochen immer schon gemocht. Ich habe meiner Mutter immer zugeguckt, wie sie das gemacht hat. Meine Schwester und meinen Bruder hat das nie interessiert. Ich wollte immer helfen. Als ich dann in den 80ern nach Berlin kam, war ich eigentlich der Einzige in der WG, der etwas kochen konnte. Die anderen (damit sind die Bandmitglieder von Mutter gemeint, Kerl, Frank, Flori) sind immer zum Dönerladen oder Chinesen, weil sie nicht kochen wollten oder konnten. Ich habe schnell gemerkt, dass es einfach kostengünstiger und sowieso gesünder und besser ist, selber zu kochen. Schon mit wenigen Zutaten lässt sich etwas Gutes zubereiten. Verschiedene Kartoffelvariationen, zum Beispiel. Die WG hat dann immer gestaunt, wenn da ein Kartoffelgratin stand, obwohl das ja ganz simpel ist und kaum was kostet.
Die Kochschule bei der Mutti ist also bis heute sehr hilfreich.
Max: Früher hatten wir einen Garten zuhause und meine Mutter hat alles selbst angebaut. Es gab zu den Mahlzeiten immer einen Salat, viel frisches Zeug und das Essen, das kann ich im Nachhinein sagen, war unglaublich abwechslungsreich. Es gab jeden Tag etwas anderes.
Das ist ja vorbildlich.
Max: Das lag vielleicht auch noch an dieser alten Struktur: der Mann arbeitet, die Frau kümmert sich um den Haushalt, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat sie sehr gut gekocht und viel ausprobiert. Die erste Pizza, die sie gebacken hat war so unglaublich lecker. Das Rezept hatte sie damals vom Arbeitskollegen meines Vaters. Der kam aus Italien. Das muss in den 1960ern gewesen sein, Also, ich rede jetzt von Wolfsburg, wo ich aufgewachsen bin.
Bei uns gab es viel Hackfleisch und Maggiewürze. Aber meine Mami konnte auch gut kochen.
Max: Das war ja auch immer eine Kostenfrage. Wir hatten wenig Geld und da war das Selbstanbauen schon eine kostengünstige Variante. Auch in der Not kann man sich gut ernähren. Deshalb frage ich mich auch oft, warum arme Leute so schlechten Kram kaufen. Ich gucke gerne beim Einkaufen in die Wagen der Anderen und da ist so viel Schrott dabei. Dieses Maggifix, was ja auch nicht billig ist oder so Tütensuppen. Du kannst doch eine Hühnersuppe machen. Huhn kaufen, auskochen und dann hast du für ein paar Wochen sogar eine Basis, die nur ein paar Euro kostet.
Dieser ganze Fertigkram ist wirklich schlimm.
Max: Und schmeckt einfach scheiße. Hat natürlich auch etwas damit zu tun, wie die Leute aufgewachsen sind. Wenn sie es nicht anders kennen, dann machen sie so weiter. Das merke ich auch an meinem Schlagzeuger (Florian Koerner von Gustorf). Der ist mit fünf Brüdern groß geworden und da gab es auch vorwiegend Fertigkram. Das hat sich später dann auch fortgesetzt, dass er nicht gekocht hat und lieber zu McDonalds gegangen ist.
Abgesehen davon, dass es da nicht schmeckt, ist es auch gar nicht günstig und du hast nach einer halben Stunde wieder Hunger.
Max: Das meine ich auch. Unglaublich teuer. Wenn wir mit der Band unterwegs sind, dann führt manchmal kein Weg dran vorbei, nachts um drei, irgendwo auf dem Land. Das ist dann die einzige Möglichkeit. Alle kotzen zwar ab und wollen da nicht rein, aber haben dann noch Hunger. Unglaublich was da so ein Menü kostet, dafür kannst du hier indonesisch essen gehen mit Vorspeise und frischem Gemüse.
Da ist Berlin natürlich super. Hier gibt es so viele gute Restaurants, wo es günstiges und leckeres Essen gibt.
Max: Das stimmt.
Du kochst aber lieber zu Hause.
Max: Ich koche gerne. Ich habe ja einen 13-jährigen Sohn, Felix und da koche ich schon oft zu Hause.
Und der mag das auch alles?
Max: Nicht immer, aber ich verstehe auch nicht, wenn Eltern sagen, ich mache für das Kind jetzt immer das und das, weil er das nicht mag. Das Essen kommt bei uns auf den Tisch und dann kann er es essen oder halt nicht. Das war bei uns früher auch so. Ich mochte auch viele Sachen nicht, aber dann hat man eben nur die Beilage oder den Salat gegessen. Irgendwann habe ich dann doch mal probiert und gemerkt, ach, schmeckt ja eigentlich ganz gut. Man muss Kindern was anbieten. Ich kenne das von Eltern auf Kindergeburtstagen, wo es dann heißt: „Nein, unser Kind mag keine Möhren oder isst kein Gemüse.“ Wir haben immer verschiedene Gemüsesticks oder Früchte hingestellt und es war immer alles weg. Jetzt sind wir schon bei Kindererziehung angekommen…
Dann schnell Themawechsel. Magst du gerne Camembert? Es gibt diese Geschichte, dass du auf einem Bett sitzt und einen ganzen Camembert isst?! Kam das in Rubinowitz „Irma“ vor?
Max: Das erzähle ich doch im Mutter-Film? („Wir waren niemals hier“ – Ein Film über Mutter, 2007) Oder nee, Francoise Cactus (Stereo Total) erzählt das. Sagen wir mal so, es könnte stimmen. Damals in der WG war immer sehr viel Chaos.
Stimmt es denn, dass ihr eigentlich Butter heißen solltet?
Max: Nein. Das Gerücht hat Flori mal in die Welt gesetzt. Es gab mal ein Interview für ein Schweizer Magazin und ich hatte keine Lust hinzugehen. Das hat Flori dann übernommen und alles komplett frei erfunden, weil er sich auch gar nicht so richtig für Musik oder irgendwas interessiert. Der Typ hat aber auch nichts in Frage gestellt. Das kann Flori aber auch wirklich gut. Das klang alles sehr echt und überzeugend. Wir haben uns weggeschmissen vor Lachen, als wir das gelesen haben.
Es gibt tatsächlich eine Band namens Butter. Eine Punkband aus der Schweiz.
Max: Ach, echt?
Wenn du zu Hause kochst, läuft dabei Musik?
Max: Ja, Radio meistens.
Und welche Platte oder CD liegt gerade im Player?
Max: Meine eigene, also, weil wir ja gerade was Neues rausbringen wollen. Und sonst höre ich halt alles, was ich auch bei Facebook poste. (Hier ein paar Beispiele aus der privaten Videopräsentation von Max: The Zombies – She’s Not There, Edwyn Collins – I Never Met A Girl Like You Before , Roxy Music – Love Is The Drug)
Hattes du ein Lieblingsalbum 2018? Verfolgst du überhaupt, was neue Bands so rausbringen?
Max: Nee, eigentlich nicht. Also, sagen wir mal so. Ich bekomme das immer von anderen mit, die sagen, hier hör dir das mal an. Aber wenn man selbst Musik macht, dann verfolgt man die aktuellen Charts eher weniger. Ich höre viel Radio, wobei da auch viel Schrott läuft und ich dann ausschalten muss. Wenn Grönemeyer zum fünften Mal läuft. Andererseits brauche ich jetzt auch kein Internetradio mit expliziter Auswahl. Ich will ja auch mal Scheißmusik hören.
Kochst du für die Band auch auf Tour?
Max: Das habe ich bei der vorletzten Platte („Text und Musik“, 2014) gemacht. Die haben wir damals in der Uckermark aufgenommen.
Oh, wie schön.
Max: Naja, geht so. Die Landschaft ist schon schön, aber die Menschen…bisschen gruselig.
Alles Zugezogene…
Max: Ja, hauptsachlich. Wie gesagt, ganz schön, aber zum nächsten Supermarkt musste man drei Stunden fahren. Und generell fühlte ich mich da nicht wohl. Italien hat mir da schon besser gefallen. Das nächste mal dann wieder in die Toskana. Aber was wollte ich sagen, genau. Dort habe ich eigentlich zwei Wochen für alle gekocht.
Kochen macht dir also Spaß?
Max: Total. Für mich ist Kochen etwas Nettes, Schönes, Ablenkendes. Gemüse schnibbeln, rühren. Das alles entspannt mich sehr. Für mich ist das keine Arbeit.
Backen auch?
Max: Nicht so, wobei ein paar Kuchen habe ich mir schon draufgeschafft. Wenn man mal was in die Schule mitbringen muss oder für Kindergeburtstage.
Und was war das schlimmste Catering auf Tour?
Max: Oh Gott, daran erinnere ich mich. Das war in Stuttgart von der Mercedes Benz Kantine. Eigentlich denkt man doch, da in Süddeutschland gibt es immer gutes Essen. Das war allerdings schlimm. Eigentlich isst man vor dem Auftritt auch gar nichts, lieber hinterher. Mittlerweile geht das aber mit dem Catering. Die Veranstalter fragen jetzt auch häufiger nach. Oft bekommt man auch eine Verpflegungspauschale und wir können uns selber das Restaurant aussuchen. Das ist das Beste.
Früher gab es mehr belegten Brötchen…
Max: Die gibt es immer noch. Mit Salami, die schon an der Seite angekräuselt ist. Und Gummibärchen.
Das verstehe ich nicht. Selbst belegte Brote kann man doch hübscher gestalten…
Max: Man kann vieles hübscher gestalten. Was ich auch nicht verstehe sind diese Backstage-Räume. Wir hatten mal überlegt, Farbe mitzunehmen und alles komplett neu zumachen und dann abzuhauen. Wieso steht da immer ein verranztes, kaputtes Sofa? Das ist immer versifft und du willst gar nicht wissen, was da alles drin ist. Selbst in den Läden, die gute Gagen zahlen: Backstage sieht es immer Scheiße aus. Eng und am besten ohne Licht. Ich weiß nicht warum. Die denken wahrscheinlich das ist Punkrock. Ein paar Läden beweisen, dass es auch anders geht. In Schorndorf, zum Beispiel. Das ist wirklich ganz toll. Die sind total süß. Die besorgen dir Wein aus der Region und ein Restaurant ist direkt angeschlossen. Der Backstage-Raum offen und hell. Der ist total sauber. Da kann man sich wirklich richtig wohlfühlen.
Geht also doch.
Max: Auf jeden Fall. Man hängt da ja auch ein paar Stunden ab. Das muss auch nicht viel kosten. Ich würde da ein Videospiel oder so einen alten Automaten, oder irgendwas Schönes reinstellen.
Vielleicht eine neue Geschäftsidee?
Max: Schöner Wohnen im Backstage-Raum.
Aufs Land wolltest du auch nie ziehen?
Max: Um Gottes Willen, nein.
Und Berlin verlassen auch nicht?
Max: Ich mag die Stadt immer mehr. Ich bin auch gerne woanders und liebe Italien oder Frankreich. Da bin ich oft und für längere Zeit, aber dort leben, nee.
Was sagst du dazu, dass in Berlin so viel gemotzt wird. Alles verändert sich, die Stadt ist zu voll…
Max: Naja, die Stadt gehört denen halt nicht alleine. Wir sind halt nicht mehr in den 80ern. Denen würde ich sagen: Kauft euch einen Kalender oder geht mal woanders hin, London oder Paris. Ich war neulich erst in Paris und das ist schon brutal. Es ist wie ein großes Museum vollgestopft mit Touristen. Franzosen wohnen da eigentlich keine mehr, abgesehen von den Reichen. Da findet kein normales Leben mehr statt. Und in London ist das ähnlich. Und das sehe ich in Berlin eben nicht. Es gibt genügend Straßen mit coolen Läden, wo es keine Touristen gibt. Die Vorstellung in einer alten Berliner Kneipe zu sitzen finde ich schon romantisch, aber letztendlich geht da einfach keiner mehr hin. Oder kaum noch.
In manchen Kneipen mischt sich das ja mittlerweile auch ganz gut. So profitieren beide Seiten davon. Dennoch sollte man die Lieblingsplätze eher für sich behalten. Es gibt genügend Plattformen, die von „Geheimtipp“ sprechen und tja, das war es dann… Deshalb verraten wir auch nicht, wo wir hier sitzen (kicher).
Warst du immer in Kreuzberg?
Max: Ich war eigentlich immer in Schöneberg. Schöneberg war ja das alte Kreuzberg. Da gab es die ganzen Live- und Punkläden rund um das Metropol. Die gibt es ja gar nicht mehr.
Später hieß das Metropol Goya, da war ich einmal. Ist jetzt aber auch schon wieder pleite.
(In dem Moment mischt sich eine Dame am Nebentisch ins Gespräch ein und fragt, ob sie bei uns mitmachen kann. Ich bin leicht irritiert und weiß nicht genau, was sie möchte. Max antwortet, gerne, aber erst wenn wir hier durch sind. Na toll, dann habe ich sie gleich noch an der Backe… )
Wo waren wir stehengeblieben? Wird es eine neue Mutter Platte geben?
Max: Ich hoffe es. Wir arbeiten gerade an neuen Stücken.
Live spielt ihr aber bald schon?
Max: Ja, und da werden wir vielleicht auch schon neue Stücke spielen.
Du bist ja auch ein toller Zeichner und Maler. Hast du schon mal Essen gemalt?
Max: Das ist eigentlich eine gute Idee. Ich denke nicht.
Bei Facebook kann man sich deine Arbeiten anschauen und auch kaufen?
Max: Auf jeden Fall. Ich habe auch immer wieder mal Ausstellungen. Eine war gerade in Hamburg. Das ist halt so ein Nebending, deshalb bin ich auch bei Facebook.
Und demnächst dann mit Essensbildern. Du kannst ja Food-Fotos, die ständig gepostet werden, selber malen. Das ist doch mal eine Idee. Macht bestimmt noch keiner.
Max: Das ist wirklich eine gute Idee. Da müsste ich immer einen Kugelschreiber mitnehmen. Sieht dann aber bestimmt nicht so gut aus, wie das Original.
Willst du los? Du siehst so ungeduldig aus?
Max: Gar nicht. Ist der Kaffee.
Ich fühle mich etwas beobachtet (Die Dame neben uns hört immer noch sehr interessiert zu). Warum habt ihr keine Vorband?
Max: Wir haben das zweimal gemacht und sind auch oft gefragt worden. Aber das hat nie wirklich etwas gebracht. Wir selbst haben auch nie als Vorband gespielt, weil wir der Meinung sind, das keiner was davon hat. Die Leute haben halt diese Vorstellung, wenn man bei denen spielt, dann wird man bekannt oder so was.
Früher war das doch auch mehr eine Plattform für befreundete Bands. Damit die auch mal eine Chance haben live zu spielen.
Max: Bei uns hat das nicht funktioniert. Oft sind die Zuschauer dann auch rausgegangen und das tat mir für die Vorband leid. Wir haben auch gar keinen Bock darauf zu warten bis die ihre Instrumente gestimmt haben und dann gar nicht mehr aufhören wollen. Das tun wir denen und uns nicht mehr an. Wir sind ja auch angefragt worden damals für Sonic Youth und haben gesagt: „Nö, machen wir nicht.“.
Dit is mal ne Ansage.
Max: So hat das damals eigentlich angefangen, dass wir nicht als Vorgruppe spielen und auch keine haben wollten.
Macht es denn generell noch Spaß auf Tour zu gehen?
Max: Schon, sonst würde ich es ja nicht machen.
Und geht da noch so voll die Post ab danach?
Max: Voll (hält sich dabei den Rücken).
Was hilft bei einem Kater am Besten?
Max: Tomatensaft, oder? Mit Salz und Pfeffer.
Und einem Schuss Wodka.
Max: Genau, zum Frühstück damit der Pegel sich hält. Nee, viel Wasser, aber ich habe eigentlich nicht so schlimme Kater, bzw. trinke ich auch gar nicht mehr so viel wie früher. Man geht nach dem Auftritt auch nicht mehr wirklich auf Partys oder so. Das habe ich lange nicht mehr gemacht. Hat mich eigentlich auch immer gelangweilt. Man geht zeitig ins Hotel und trinkt morgens seinen Kaffee und dann ist alles gut.
Gehst du selber noch auf Konzerte?
Max: Nee. Doch mit meinem Sohn.
Was hört der denn so?
Max. Eigentlich ganz coole Sachen. Zuletzt waren wir bei Stromae. Ich weiß nicht, ob du den kennst?
Nö.
Max: Das ist witzig. Den kennt kaum einer. Das ist ein Belgier und der macht so eine Mischung aus Chanson und Eurodance. Doch das kennst du „Alors On Danse“ ist ein Hit (trällert den Refrain).
Ja, das kommt mir bekannt vor.
Max: Der macht wirklich irre Sachen. Mein Sohn hat das mal während einer Taxifahrt gehört. Den haben wir uns dann hier in der Columbiahalle angeschaut und ich war total baff. Der ist wirklich sehr cool. Dann noch so ein Diskovogel im Privatclub, komme gerade nicht auf den Namen. Aber wenn man selber Musik macht, ist das für mich nie so interessant andere Bands zu sehen.
Die Begeisterung ist dann nicht so da?
Max: Vielleicht will ich mich gar nicht begeistern, weil ich dann denke, Boah, sind die gut und finde meine eigene Musik dann nur noch scheiße.
Wie ist das bei Mutter, wenn ihr euch im Proberaum trefft. Du schreibst die Texte und Musik.
Max: Ich schicke denen vorher die Musik. Das heißt jetzt nicht, dass sie alles 1:1 nachspielen müssen, aber schon ziemlich ähnlich. Nein, Scherz. Das Grundgerüst ist schon da und gilt als Vorgabe. Und im Proberaum schauen wir dann, wo der Refrain reinkommt und so was.
Aber viel zu sagen haben die dann nicht mehr.
Max: Wenn der Song schon steht, nee. Dann gibt es da auch nicht mehr viel zu machen.
Das nächste Konzert ist ja in Köln. Magst du Kölsch?
Max: Nee, überhaupt nicht.
Magst du Halve Hahn?
Max: Was ist das?
Ein Röggelchen, also ein Brötchen…. (Beim Thema Köln verfalle ich immer in den kölschen Akzent, den ich vor Berlin nie hatte).
Max: Du bist aus Köln, oder?
Ja, man kann auch Schrippe sagen. Mit einer dicken Scheibe Gouda und Öllich, dat sind Zwiebeln und Senf.
Max: Mhh, nee, kenne ich nicht, klingt aber lecker.
Und Flönz?
Max: Ah, halt… das ist Blutwurst. Siehste, so schlecht bin ich gar nicht. Flönz, du alte Flönz…also, nicht du, so sagt man da doch.
Genau. Und das Gericht heißt Himmel un Äd (Himmel und Erde).
Max: Das kenne ich nicht.
Das ist dann Blutwurst mit Kartoffelpüree und Apfelkompott. Musst du mal probieren.
Letzte Frage. Musik und Essen passen zusammen, wie…
Max: Passt gut zusammen. Also, ich esse jetzt nicht auf der Bühne, aber weißt du was wir früher gemacht haben, fällt mir gerade noch ein. Für die Platte „Hauptsache Musik“ haben wir damals im Grünen Salon – oder war es in der Volksbühne, ich weiß nicht mehr genau – selbst ein Buffet gemacht. Mit Bergen von Sandwichs, Avocadocreme, stundenlang zu Hause bei unserer Managerin damals die Stullen beschmiert und vorbereitet. Dann sind die Leute reingestürmt und alles war in fünf Minuten weg. Heute weiß ich gar nicht mehr, warum wir das gemacht haben.
Weil ihr nett ward. Ist doch eine super Idee. Macht das doch noch mal. In Köln, zum Beispiel, da simmer dabei…
Max: (Prust) Genau. Hey Band, ich habe eine tolle Idee… Olaf du schmierst die Brote…
…einer schneidet den Rand weg…
Max: Das haben wir damals tatsächlich gemacht. Damit das so aussieht wie diese kleinen englischen Sandwichs, die zum Tee gereicht werden.
Ich finde das toll. So, ich kümmere mich jetzt um unsere Zuhörerin hier nebenan. Vielen Dank, Max.
Max: Gerne. Ich gehe jetzt noch einkaufen.
Bildquellen
- max_mueller_paar: Max Müller
- max_mueller_zeichnung_dress: Max Müller Facebook
- max_mueller_credits_felix_mueller: Felix Müller
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